Antisemitismus als Fundament des Christentums oder was wurde aus den Nazarenern #3
Wenn man auf den Spuren der Ursprünge der katholischen Kirche ist, trifft man schnell auf den berühmten Kaiser Konstantin. Ihm wird nachgesagt, dass er und ein paar Bischöfe im 4. Jahrhundert die katholische Kirche ins Leben rief und Konstantin der Urheber oder zumindest Förderer jener katholisch-christlichen Irrlehre war. Doch Konstantin selbst was kein Theologe und ohne die Hilfe der Bischöfe hätte die Kirche und ihre Lehren kaum so ausgesehen, wie sie es schlussendlich tat. Auf der Suche wie aus der jüdischen Sekte der Nazarener, die katholisch-christliche Kirche werden konnte und wie es zu all diesen Irrlehren kam, fand ich eine Person, welche wohl oft übersehen wird. Ignatius von Antioch Ignatius war Bischof von Antioch zur Zeit des späten 1. frühen 2. Jahrhunderts. Die Rolle der Gemeinde in Antioch werde ich später noch einmal genauer betrachten, doch sollte sie jedem ein Begriff sein, denn dort wurden die Jünger zuerst „Christen“ GENANNT. Antioch war neben Jeruschalajim die wichtigste Gemeinde zur Zeit der Apostel und war eine der ersten Gemeinden in denen sich eine heidnische Mehrheit zum Glauben bekehrte. Nach dem Tod von Jakov dem Vorsteher der Gemeinde in Jeruschalajim, der Zerstörung Jeruschalajims und damit schlussendlich auch der Gemeinde in der heiligen Stadt, blieb als mächtigste Gemeinde Antioch zurück. Und damit war das Geheimnis der Gesetzlosigkeit, endgültig entfesselt. Igatius von Antioch ist der eigentliche Vater der katholischen Kirche. Er benutze den steigenden Antisemitismus und die fehlende Korrektur aus Jeruschalajim dazu, die Gemeinden neu zu strukturieren. Die Hauptlehre des Ignatius war eine neue Hierarchie. Bisher waren Älteste, Hirten und Diakone verschiedene Ämter innerhalb der Gemeinden. Diese wurden nun von ihm zu einer Machtstruktur ausgebaut, welcher unbedingter Gehorsam zu leisten war. „Daher ist es klar, dass wir den Bischof so ansehen müssen wie den Herrn selbst.“ - Brief des Ignatius an die Epheser, Kapitel 6:1 „... da der Bischof den Vorsitz führt an Stelle Gottes, die Presbyter an Stelle des Apostelkollegiums, und die Diakone, die ich gar sehr liebe, mit dem Dienste Jesu Christi betraut sind...“ - Brief des Ignatius an die Magnesier, Kapitel 6:1 „Solange ihr nämlich dem Bischof untertan seid wie Jesus Christus...“ - Brief des Ignatius an die Trallier, Kapitel 2:1 „… dass ihr ohne den Bischof nichts tuet, und dass ihr vielmehr auch dem Presbyterium euch füget wie den Aposteln Jesu Christi,...“ - Brief des Ignatius an die Trallier, Kapitel 2:2 „Gleicherweise sollen alle die Diakone achten wie Jesus Christus, wie auch den Bischof als das Abbild des Vaters, die Presbyter aber wie eine Ratsversammlung Gottes...“ - Brief des Ignatius an die Trallier, Kapitel 3:1 „Alle sollt ihr dem Bischof gehorchen wie Jesus Christus dem Vater, und auch dem Presbyterium wie den Aposteln; die Diakone aber ehret wie Gottes Anordnung.“ - Brief des Ignatius an die Smyrnäer, Kapitel 8:1 „... wer ohne des Bischofs Wissen etwas tut, der dient dem Teufel.“ - Brief des Ignatius an die Smyrnäer, Kapitel 9:1 Durch diese neue Machtstruktur wurde alle Interpretation der Schrift letztendlich in die Hand des Bischofs gelegt. Die natürliche gottgewollte Hierarchie Kinder → Frau → Mann → Gemeinde → Messias → Gott; wurde erweitert indem die Diakone, Presbyter und schlussendlich der Bischof zwischengeschaltet wurden. Die alleinige Deutungshoheit des so geborenen Klerus wurde dann auch frei verkündet. „Wie nun der Herr, da er mit ihm eins ist, ohne den Vater nichts getan hat, weder durch sich selbst noch durch die Apostel, so sollt auch ihr ohne Bischof und die Presbyter nichts tun; auch sollt ihr nicht versuchen, etwas auf eigene Faust als richtig erscheinen zu lassen,...“ - Brief des Ignatius an die Magnesier, Kapitel 7:1 In dieser neuen von der heiligen Stadt losgelösten Lehre hatte das alte jüdischen Denken natürlich wenig Platz. „Denn wenn wir noch nach dem jüdischen Gesetzen leben, bekennen wir dass wir keine Gnade empfangen haben.“ - Brief des Ignatius an die Magnesier, Kapitel 8:1 „Es ist nicht am Platze, Jesus Christus im Munde zu führen und nach dem Judentum zu leben. Denn der Glaube ded Christentums führt nicht zum Judentum, sondern das Judentum zum Christentum,...“ - Brief des Ignatius an die Magnesier, Kapitel 10:3 „Aber wenn jemand das jüdische Gesetz zu euch predigt, hört nicht auf ihn. Denn es ist besser die christliche Doktrin von einem Beschnittenen zu hören, als das Judentum von einem Unbeschnittenen.“ - Brief des Ignatius an die Philadelphier, Kapitel 6:1 Es wird davor gewarnt auf jene zu hören, welche das Gesetz predigen. Interessanterweise wird auch vor Unbeschnittenen gewarnt, die das „Judentum“ lehren. Was früher zum guten Ton gehörte, nämlich den Glauben aus der Schrift abzuleiten wurde verpönt. „Als ich manche sagen hörte: 'Wenn Ich es nicht in den alten Schriften finde, werde ich das Evangelium nicht glauben.' Als ich ihnen sagte 'Es steht geschrieben.' antworteten sie mir 'Das bleibt zu beweisen.' Aber für mich tritt Jesus Christus an die Stelle all dessen was althergebracht ist...“ -Brief des Ignatius an die Philadelphier, Kapitel 8:2 Anders als in der Bibel beklagt sich Ignatius, dass sich manche nur überzeugen ließen, wenn man ihnen das Evangelium in den heiligen Schriften zeigte. Die Apostel begrüßten dieses Verhalten z.B. bei denen aus Beröa. Y‘schua selbst, legte seinen Dienst immer durch Mosche und die Propheten aus und verlangte nie, dass man ihm einfach glaubte. Ignatius scheint nicht in der Lage gewesen zu sein das Evangelium oder zumindest seine persönliche Lehre durch die Schrift zu untermauern. Eine dieser unbiblischen Lehren die nun endgültig unter den Heiden erstarkt und unweigerlich zum Bruch mit den Juden führt war die Ablehnung des Schabbat. „Wenn nun die nach dem alten Brauch lebten, umgekehrt zur neuen Hoffnung gelangt sind, indem sie nicht mehr den Sabbat halten, sondern ihr Leben nach dem Sonntag richten, an dem auch unser Leben aufgesproßen ist...“ - Brief des Ignatius an die Magnesier, Kapitel 9:1 All diese Neuerungen und Abweichungen vom biblischen Glauben führten schlussendlich zu Konflikten und zur Spaltung. Nach dieser Spaltung bleiben dann nur noch die Bischoftreuen übrig. Das ist wohl der Prozess bei welchem die Trennung zwischen jüdischen und heidnischen Gläubigen vollzogen wurde. Ohne die Gemeinde in Jeruschalajim war jede Gemeinde auf sich allein gestellt. Dieses Machtvakuum benutzte man um das Bischofsamt als höchste Instanz durchzusetzen. Alle die sich an den „alten Glauben“ halten wollten durften gehen. „..nicht dass ich unter euch irgendeine Spaltung gefunden hätte, sondern wachsende Reinheit. Denn so viele von Gott und von Jesus Christus sind so viele sind auch mit dem Bischof. Und so viele in der Ausübung von Buße, in die Einheit der Kirche zurückkehren, ...“ - Brief des Ignatius an die Philadelphier, Kapitel 3:1-2 Hätte es keine Uneinigkeit und Trennung gegeben, gäbe es auch keinen Grund für eine Rückkehr der Bußfertigen. Die heuchelnde Lügensprache des Ignatius trieft aus all seinen Briefen, doch ist sie hier ungewohnt subtil. „Denn während ich unter euch war, habe ich geschrien, ich sprach mit lauter Stimme: 'Gehorcht dem Bischof und dem Presbyterium und den Diakonen.' Nun verdächtigen mich manche, dass ich das gesagt hätte, weil ich vorher schon wusste, dass einige unter euch Spaltung verursachen.“ - Brief des Ignatius an die Philadelphier, Kapitel 7:1-2 Wieder ein klares Indiz dafür, dass es einen Machtkampf in der Gemeinde gab, welche Ignatius scheinbar voraussah, wenn nicht gar provozierte. Seine Lehre dem Bischof, wie Y‘schua selbst zu gehorchen und gleichzeitig alles jüdische zu verwerfen, dürfte einen entscheidenden Faktor in der Trennung der Gemeinde gespielt haben. Frei von jüdischen Einflüssen und dem Ballast antiker Schriften konnte das „Christentum“ die Hoheit über den Glauben an sich reißen und jeder der sich der Kirche widersetzte konnte verdammt werden, oder besser noch verdammte sich gleich selbst. „… lernen, dem Christentum gemäß zu leben. Denn wer sich nach einem anderen Namen nennt außer diesem, der ist nicht Gottes.“ - Brief des Ignatius an die Magnesier, Kapitel 10:1 „Wer also nicht zur Versammlung kommt, der ist schon von Hochmut besessen und hat sich selbst gerichtet.“ - Brief des Ignatius an die Epheser, Kapitel 5:3 Noch eine kleine dogmatische Zutat... „Sie bleiben der Eucharistie fern und auch den Gebeten, weil sie nicht bekennen, dass die Eucharistie das Fleisch unseres Erlösers Jesus Christus ist, welcher für unseren Sünden litt und welchen der Vater durch seine Güte wiederauferstehen ließ.“ - Brief des Ignatius an die Smyrnäer, Kapitel 7:1 und schon war sie geboren, die Katholische Kirche... „… denn wo immer Jesus Christus ist, da ist die Katholische Kirche.“ - Brief des Ignatius an die Smyrnäer, Kapitel 8:2
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